Donnerstag, 22. August 2013

Erste Höhle im Hochtausing vermessen

Die Hochtausing Südwandhöhle (Kat. Nr. 1632/1) wurde bei der Begehung des Südwandsteiges im November 2012 erstmals im Tageslichtbereich besucht. Dabei wurde festgestellt dass die Höhle schräg nach unten weiterführt.
   

Bei einer Forschungstour im November 2012 durch Monika Steinberger und Framz Schmidt wurde die Höhle mit Hilfe eines  30 m-Seiles und Schachtausrüstung befahren. Der Eingang ist ca. 0,5 m breit und ca. 2 m hoch! Nach einer kurzen Schlufstrecke führt Richtung Nord ein ca. 0.8 m breiter und 3 m hoher Gang mit Schotterboden schräg ca. 5-6 m nach unten. Hier setzt dann eine ost-west verlaufende tektonische Kluft an. Über eine ca. 10 m tiefe Schachtstufe die nur mit Seil zu überwinden ist kommt man auf den Boden eines Kluft gebundenen Raumes der mit teilweise großen Versturzblöcken bedeckt ist, die ca. 2-3 m breite und 5-8 m hohe Kluft steigt in beiden Richtungen an, an der östlichen Richtung endet die Kluft dann unschliefbar verstürzt. In westlicher Richtung führt der Gang steil aufwärts und es ist an der Decke eine kleine Fortsetzung die nur mit Seilsicherung erreichbar ist sichtbar! In der Höhle ist starke Wetterführung spürbar. Im westlichen Teil ist der Gang trocken und mit Bergmilch Ablagerungen an den Wänden versehen, eine hängende Fledermaus  sowie Zackeneulen und Spinnen wurden beobachtet! An der nördlichen Wand des Kluftganges ist in Falllinie der Schachtstufe die Wand mit einer ca. 10 cm dicken  sehr weichen nassen Schicht Bergmilch bedeckt!
Bei einer zweiten Forschungstour am 14.07.2013 wurde die Höhle von Ernest Geyer und Franz Schmidt vermessen!
Für den Abstieg in den großen Kluftgang wurde ein zweiter Spit als Umsteigstelle gebohrt, von hier kann der Boden in freier Abseilfahrt erreicht werden. Von der Falllinie der Abseilstelle zieht der ca. 2 m breite Gang ca. 16 m ansteigend in östliche Richtung wo der Gang dann von oben verstürzt unschliefbar endet!
Der nach Westen ziehende Gang zieht ca. 12 m nach unten zur tiefsten Stelle der Höhle in einem Versturz. Von hier führt der Kluftgang geräumig aufwärts ca. 19 m ebenfalls zu einem Versturz, dieser Versturz aus 1-2 m großen Versturzblöcken ist hier sehr labil!
In den hintersten Teilen der Höhle wurden auch einige Mücken an der Höhlenwand beobachtet!
Die Gesamttiefe der Höhle beträgt 23 m und die Gesamtlänge 79 m!


Text: Franz Schmidt. Fotos: Franz Schmidt & Monika Steinberger

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